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Reality-Check an der #SwiftLeeds24

Es kann herausfordernd sein, frische Perspektiven in die tägliche Arbeit einzubringen und den eigenen Code immer wieder kritisch zu hinterfragen. Der Austausch mit anderen Entwicklern ist dabei extrem wertvoll, denn er eröffnet neue Ideen und Ansätze. Was ist der aktuelle Stand der Technik? Setzen wir die richtigen Technologien & Tools ein? Wie lösen andere Teams, unabhängig von ihrer Grösse, ähnliche Probleme oder gehen mit neuen Herausforderungen um? Solche Fragen sind essenziell, um sich weiterzuentwickeln und neue Impulse zu erhalten.

Deshalb beschlossen wir: „Lass uns sehen, welche Konferenzen es gibt“. Nach einer kurzen Recherche sind wir auf #SwiftLeeds gestossen. Das Programm sah vielversprechend aus – allerdings in Leeds! Also stellte sich die Frage: Lohnt sich ein Tech-Austausch in England? Und was genau erwarten wir von dieser Konferenz?

Erwartungen

  • Technische Vorträge mit wertvollen Learnings
  • Neue Ansätze zur Problemlösungen
  • Einschätzung unserer aktuellen Ausrichtung und Fortschritte
  • Networking
  • Da in England: schlechtes Essen und gute Pubs (Sorry an unser britisches Teammitglied Ben)

Welcome to Swift Leeds

Zunächst waren wir von der Grösse des Events beeindruckt: Rund 300 iOS-Entwickler:innen aus ganz Europa nahmen teil, was unsere Erwartung übertraf. Die Sprecher:innen und Teilnehmer:innen kamen unter anderem aus dem Vereinigten Königreich, Deutschland, Portugal, der Ukraine, den USA und Italien – ein vielfältiges, internationales Publikum.

Alle Vorträge fanden im gleichen Hörsaal statt, was den Vorteil hat, dass man so keinen Vortrag verpasste. Den Auftakt machte Anthony van der Lee, und bald war klar, dass aus #SwiftLeeds scherzhaft #SwiftLee wurde – ein Hinweis darauf, dass es sich wirklich um ein Community-Event von Entwickler:innen für Entwickler:innen handelte, was die Atmosphäre noch sympathischer machte.

Die Vorträge boten eine beeindruckende Themenvielfalt: von technisch anspruchsvollen Sessions wie „WebAssembly for Swift Developers“ bis hin zu inspirierenden Geschichten wie Chloe Jenners „From Quantum to Code: A Teacher’s Journey into Mobile Development“ oder Josh Holtz’ Vortrag „Refactoring Fear“.

Highlights

Swift Concurrency is new and different and hard and you can do it

Mit Swift 6 steht eine der spannendsten Neuerungen seit dem Umstieg von Swift 2 auf Swift 3 im Jahr 2016 bevor: Die Concurrency wird vom Compiler strenger gehandhabt. Was zuvor als Warnung akzeptiert wurde und Laufzeitprobleme verursachen konnte, wird jetzt bereits zur Kompilierzeit als Fehler erkannt, falls die Concurrency-Regeln missachtet werden. Das bedeutet, dass unsaubere Zugriffe auf geteilte Ressourcen oder unsichere asynchrone Operationen, die bisher durchgelassen wurden, nun zwingend korrigiert werden müssen. Diese Anpassungen könnten tiefgreifende Änderungen im Code erfordern, um die neuen Anforderungen zu erfüllen. Matthew Massicotte versuchte in einem humorvollen und ermutigenden Vortrag, die Angst vor diesen Änderungen zu nehmen und zeigte auf, wie Swift 6 die Code-Stabilität langfristig verbessern kann.

Speeding up protocol conformances in Swift

Langsame Builds und Startzeiten bei iOS-Apps können viele Ursachen haben. Noha Martin von Emerge Tools hat in seinem Vortrag anschaulich dargelegt, was die häufigsten Verursacher sind, wie man diese umgeht und mit welchen Tools die Performance gezielt analysiert und optimiert werden kann. Ein Thema, das wir künftig stärker beachten werden.

Scalable Continuous Integration for iOS

Sehr beeindruckend waren die Erfahrungen von Alberto De Bortoli, der in seinem Vortrag „Scalable Continuous Integration for iOS“ Einblicke in die Build- und Auslieferungsoptimierung bei JustEat Takeaway gab. Anhand analytischer Zahlen zeigte er, wie Grossprojekte ihre Abläufe automatisieren. Unser Fazit: Verglichen mit dem Setup von Just Eat Takeaway sind wir oft einfacher unterwegs, aber die Herausforderungen bleiben ähnlich – und es gibt gute Gründe für spezialisierte DevOps Engineers. 😄

Fixing Image Performance for The Worst iPhone

Auch alte iPhones können performant sein – oder zumindest so wirken! Ausgangslage: 200 hochauflösende Bilder sollen in den ersten 11 Sekunden nach dem Kaltstart der App auf einem iPhone 6sPlus dargestellt werden. Eine Herausforderung, die so mancher Entwickler:in Schweissperlen auf die Stirn treiben würde. Aviel Gross präsentierte spannende Einblicke in die Lösungsfindung bei Meta: Schritt für Schritt führte er durch die notwendigen Optimierungen und teilte wertvolle Learnings aus Erfolgen und Fehlern, die im Entwicklungsprozess aufgetreten sind. Dabei gab er zusätzlich Tipps, wie ähnliche Aufgaben auf neueren Geräten effizient und elegant gelöst werden können.

Introduction to WebAssembly for Swift Developers

Was nicht alles möglich ist mit Swift. Sogar WebAssembly kann mit Swift problemlos gemacht werden. Es ist in der Schweiz zwar nach wie vor einfacher, Web-Entwickler:innen als iOS-Entwickler:innen zu finden, daher werden wir wahrscheinlich nicht täglich in den Genuss solcher technologischen Wunderwerke kommen, jedoch ist es spannend, einen weiteren Weg zu kennen, um spezifische Probleme zu lösen oder eine solche Lösung in den Raum zu stellen.

Natürlich gab es nebst den oben erwähnten Reden auch andere sehr eindrückliche und spannende Einblicke in Projekte und App-Lösungen, welche präsentiert wurden. Beispielsweise konnte auch aus den Vorträgen “The Roast of your App’s Design” und “Crafting better App Icons” einiges gelernt und mitgenommen werden, was auch für uns Entwickler:innen relevant ist.

Zum Abschluss der Veranstaltung wurde in bester englischer Tradition ein Quiz veranstaltet. Wir wollten natürlich alles geben und als Sieger hervorgehen. Am Ende erreichten wir jedoch den 2. Platz – was meiner Meinung nach bei über 300 Teilnehmer:innen eine beachtliche Leistung ist.

Preisverleihung SwiftLeeds 2024 Teilnehmer Quiz

Florin Hardegger an der Preisverleihung SwiftLeeds 2024

#TL;DR

Wurden unsere Erwartungen erfüllt? Bis auf eine Kleinigkeit können wir das definitiv so unterschreiben. Das Essen – sofern man es nicht darauf anlegte – war phänomenal. Die Vorträge und der Austausch mit anderen Entwickler:innen haben uns gezeigt, dass wir in nativer Entwicklung mit unserem Wissen und unserem strukturellen Ansatz für Swift-Projekte auf Augenhöhe mit der Community sind. Beim Multiplatform-Ansatz haben wir bereits vor zwei Jahren mit Kotlin Multiplatform auf einen inzwischen de facto Industriestandard gesetzt.  Zudem haben wir einige neue Tools entdeckt, die hoffentlich unseren Alltag etwas effizienter gestalten werden. Würden wir die Reise wieder antreten und nach Leeds für eine zweitägige Konferenz reisen? Yes, see you at #SwiftLeeds25.

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